DB Schenker setzt auf Exoskelette von Ottobock: entscheidender Schritt für sichere und effiziente Arbeit
DB Schenker setzt auf Exoskelette von Ottobock: entscheidender Schritt für sichere und effiziente Arbeit
20.01.2023
Die Exoskelett-Branche ist jung, entwickelt sich stetig und eng getaktet kommen neue Modelle mit neuen Features auf den Markt. Wie schaffen es Unternehmen, den Überblick zu behalten, die beste Option für sich zu finden und gekonnt in bereits bestehende Arbeitsprozesse zu implementieren? Seit Anfang 2022 nutzt der weltweit operierende Logistikdienstleister DB Schenker Exoskelette von Ottobock und setzt ein spannendes Beispiel – mit vollem Erfolg.
Ottobock und DB Schenker sind sich einig: Präventiver Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz sollte stets eine Priorität sein.
Mitarbeitende in ganz Deutschland aus dem Bereich Lager und Warenumschlag können seit einigen Monaten selbst entscheiden, ob sie die Exoskelette bei der Arbeit anlegen möchten. Viele tun es gerne, denn: Die Ausrüstung ist schnell an den zentralen Körperstellen wie Rücken und Oberschenkeln befestigt und entlastet beim Bücken, Heben und Tragen um bis zu 25 Kilogramm der Traglast. So wird die körpereigene Muskelkraft unterstützt, was es Mitarbeitenden ermöglicht, schwere Lasten wie Kisten voller Waren oder sogar Paletten zu heben und zu tragen. Das Risiko sich zu verletzen oder auf Dauer Rückenprobleme zu bekommen, verringert sich mit den neuen Unterstützungssystemen bedeutend. In Zusammenarbeit mit Ottobock setzt DB Schenker also darauf, ein gesundheitlich und sozial nachhaltiges Arbeitsklima zu schaffen.
Persönliche Erfahrungsberichte von Personen, die täglich mit Exoskeletten arbeiten...
Ob monoton oder flexibel: für jeden Arbeitsschritt das passende Exoskelett
Zum Beispiel das Ottobock Back kommt häufig zum Einsatz. Es wird um Brust, Bauch und Oberschenkel geschnallt. Die Kraft, die von der anwendenden Person aufgebracht wird, um sich zu bücken, federt das Exoskelett beim Wiederaufrichten zurück, sodass keine Belastung spürbar ist. Dies ist möglich, da passive Exoskelette wie das Ottobock Back durch eine Federmechanik funktionieren, die körpereigene aufgewandte Kräfte im nächsten Schritt zurückgibt – dazu ist kein gesonderter Motor nötig.
Je nachdem, in welchem Bereich eine Person tätig ist und welche Bewegungsabläufe dafür nötig sind, können auch andere Formen von Exoskeletten passend sein. Ist etwa mehr Beweglichkeit gefragt, werden vorzugsweise textilbasierte Exoskelette eingesetzt wie das Paexo Soft Back. Um den Rücken- und Bauchbereich gespannt sieht es aus wie ein etwas breiterer Gurt. Es wiegt nicht einmal ein Kilogramm. Hier steht nicht die Erleichterung der Traglast im Vordergrund, sondern die Gewährleistung einer durchgehend ergonomischen Rückenhaltung. Lesen Sie in unserem Artikel zu Exoskeletten in der Industrie Näheres über die Grundfunktion dieser Technologie, unterschiedliche Anwendungsbereiche sowie ihre zahlreichen Vorteile.
Je nach Bedarf können unterschiedliche Exoskelette nützlich werden. Ottobock steht in Austausch mit DB Schenker, berät und arbeitet auch mit dem Feedback der Anwendenden an Folgemodellen.
Durch klare Evidenzen zum geschätzten Hilfsmittel
Dass es überhaupt dazu kam, dass DB Schenker flächendeckend Exoskelette von Ottobock im Regelbetrieb einsetzt, ist einer ausführlichen, wissenschaftlich unterstützten Testphase zu verdanken. Seit 2019 wurde daran gearbeitet, den heutigen Stand möglich zu machen. Subjektive Erfahrungsberichte der Anwendenden wurden ebenso in eine Auswertung einbezogen wie konkrete Daten aus Sensormessungen. "Exoskelette erziehen die Leute zu gesunden Bewegungsabläufen", erklärt Gerald Müller, Leiter Effizienzmanagement bei DB Schenker. Sinkende Krankheitstage seien die Folge gewesen ebenso wie eine Produktionssteigerung, die sich auch in finanziellen Aspekten widerspiegelte.
Obwohl einige Mitarbeitende zu Beginn noch skeptisch gegenüber der neuen Technologie waren, ist heute zu spüren, wie Ottobocks Exoskelette von den meisten Arbeitenden gerne in den Arbeitsalltag aufgenommen werden. Dazu war es wichtig, begleitende Coachings zu entwickeln sowie die zuständigen Fachkräfte für Arbeitssicherheit entsprechend zu schulen. So kann die korrekte Anwendung sichergestellt werden, woraufhin Mitarbeitende auch selbstbewusster im Umgang werden. Wie genau es aussehen könnte, sie in weiteren Anwendungsbereichen zum Einsatz zu bringen, ist zwar noch nicht ganz klar – es steht jedoch fest, dass Ottobock und DB Schenker weiterhin gemeinsam Schritte in eine Richtung gehen werden, die Prävention und Gesundheitsschutz vorantreibt sowie Arbeitsbedingungen fortführend optimiert.