Nachhaltige Berufskleidung – Warum aus recyceltem Polyester?

Ein Thema, dass immer mehr in den Fokus rückt und mittlerweile bei keinem Prozess mehr außer Acht gelassen werden darf: Nachhaltigkeit. Sei es bei der Umsetzung von Konzepten, in der Gestaltung von Lieferketten oder bei Berufskleidung – es gilt nachhaltige Lösungen zu finden. Aber was genau macht beispielsweise eine nachhaltige Berufskleidung aus? Reicht es aus, die Materialien – beispielsweise Kunststoffe wie Polyester – auf Herkunft und Verarbeitung zu checken?

Im ersten Schritt gilt es zwischen Produkten aus recycelten Materialien, die auch biologisch abbaubar sein können, und Produkten aus biobasierten Materialien zu unterscheiden. Bei biobasierten Materialien handelt es sich um Kunststoffe, die aus stärke- und cellulosereichen Pflanzen wie beispielsweise Mais oder Zuckerrohr hergestellt werden. Biologisch abbaubare Kunststoffe dagegen sind Kunststoffe, die sich unter bestimmten Bedingungen zersetzen und dabei kein CO2 und Wasser hinterlassen. Dazu zählt recyceltes Polyester, das aus Stärke, Cellulose und manchmal auch Erdöl hergestellt wird.

Heutzutage ist Polyester die größte Einzelfasergruppe, die für Berufskleidung weltweit verwendet wird. Um den Stoff, der somit am häufigsten zum Einsatz kommt, nachhaltiger zu gestalten, kann auf recyceltes Polyestergarn zurückgegriffen werden. Recyceltes Polyester besteht beispielsweise aus Kunststoffflaschen. Der Vorteil einer Verwendung von Kunststoffflaschen als Rohstoff: Die nachhaltige Verwertung sorgt für tausende Tonnen weniger Plastikmüll, der sonst auf Deponien landen würde. Dabei werden die erforderlichen Leistungsmerkmale der Kleidung wie gewohnt beibehalten. Hinzu kommt eine Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs und der Treibhausgasemissionen, wenn anstelle von reinem Polyester recyceltes Polyester verarbeitet wird.

Ein großer Vorteil für Arbeitnehmende, Berufskleidung aus recyceltem Polyester tragen, ist, dass die Kunstfaser nahezu keine Feuchtigkeit aufnimmt. Besonders bei körperlich strapazierenden Tätigkeiten wird der Schweiß so zuverlässig nach außen abgeleitet. Außerdem ist Polyester deutlich widerstandsfähiger und reißfester, ohne dabei schwerer zu sein als andere Stoffe. Auch positiv für die Berufskleidung: Polyesterkleidung bleibt formstabil, ist pflegeleicht und erhält die Farben des Gewebes gut. Falls die Berufskleidung zusätzliche Schutzfunktionen (PSA) bieten muss, lassen sich auch bei der Herstellung passende Materialeigenschaften ergänzen wie beispielsweise Schwerentflammbarkeit. Für einen verbesserten Tragekomfort oder zur Anpassung an andere Kriterien kann auch eine Kombination aus recyceltem Polyester mit anderen biobasierten oder biologisch abbaubaren Materialien sinnvoll sein.

Gerade weil das recycelte Polyester in der Qualität „normalem“ Polyester in nichts nachsteht, bietet es die Möglichkeit, etwas für die Umwelt zu tun. Denn die nachhaltigen Vorteile von recyceltem Polyester sorgen dafür, dass jährlich etwa 40 Prozent der Kunststoffflaschen in Europa zu Fasern verarbeitet werden – das entspricht circa 10 Millionen Kunststofflaschen pro Tag. Besonders für Produkte, die auf eine längere Nutzungsdauer ausgelegt sind – wie Berufskleidung, macht es Sinn, auf nachhaltige Materialien zu setzen und so den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Wichtig bleibt jedoch, dass – um ein Produkt wirklich als nachhaltig zu bezeichnen – neben einem langen Lebenszyklus auch die ressourcenschonende Herstellung und Pflege bei der Entwicklung von Berufskleidung mitgedacht wird.