04.02.2011
Dass Gewalt, Mobbing und Belästigungen an vielen Arbeitsplätzen in Europa
zunehmend üblich sind, geht aus einem neuen Bericht der Europäischen Agentur
für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) hervor. Die
Reaktion von Unternehmen und nationalen Regierungen darauf wird aber vielfach
als unangemessen empfunden.
Abhängig von Land, Wirtschaftszweig und Untersuchungsmethode leiden zwischen 5
und 20 % der europäischen Arbeitnehmer unter Gewalt durch Dritte. Der Bericht
"Workplace Violence and Harassment: a European Picture" (Gewalt und
Belästigungen am Arbeitsplatz: die Situation in Europa) stellt internationale
Statistiken bereit, die von der zur EU-OSHA gehörigen Europäischen
Beobachtungsstellen für arbeitsbedingte Risiken erhoben wurden. Wie ihre
kürzlich durchgeführte europaübergreifende Arbeitsplatzumfrage ESENER zeigt,
sind 40 % der europäischen Führungskräfte mit Gewalt und Belästigungen am
Arbeitsplatz konfrontiert, doch haben von ihnen nur etwa 25 % - und in vielen
EU-Ländern gerade einmal 10 % - Verfahren eingeführt, um diesem Problem zu
begegnen. Noch dringlicher ist dieses Problem im Gesundheits-, Sozial- und
Bildungswesen, wo es von mehr als 50 % der Führungskräfte als Problem für die
Sicherheit und den Gesundheitsschutz eingestuft wird.
Der Bericht zeigt außerdem, dass Gewalt am Arbeitsplatz in vielen europäischen
Ländern noch nicht genug Beachtung findet, und dass sich nur sehr wenige
spezifische Initiativen mit dieser Problematik befassen. Auf nationaler Ebene
und bei einzelnen Unternehmen besteht somit Sensibilisierungsbedarf, und es
müssen Strategien und Verfahren eingeführt werden, um Gewalt und Belästigungen
am Arbeitsplatz einzudämmen und zu verhindern.
Der Bericht wird in englischer Sprache angeboten.
Weitere Informationen in einer Pressemeldung vom Januar 2011.
AplusA-online.de - Quelle: Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA)