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29.10.2019

Psychische Gesundheit im Fokus: BGW-Ratgeber zur Gefährdungsbeurteilung

Hamburg - In der gesetzlich vorgeschriebenen Gefährdungsbeurteilung
müssen Unternehmen auch die psychische Belastung ihrer Beschäftigten bei der Arbeit
unter die Lupe nehmen. Doch wie sieht eine Gefährdungsbeurteilung zu diesem Themenfeld
in der Praxis aus? Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
(BGW) erläutert in ihrem neuen, branchenübergreifenden Ratgeber "Psychische Gesundheit
im Fokus" Ziele und Methoden. 

Arbeitsbedingungen überprüfen

"Im Vergleich mit anderen Aspekten der Gefährdungsbeurteilung sind arbeitsbedingte
psychische Belastungen ein schwerer greifbares, aber doch allgegenwärtiges Thema",
erklärt Andreas Boldt, Präventionsexperte der BGW. "Hier spielen sowohl individuelle
als auch strukturelle Aspekte eine Rolle." Deshalb sollten Führungskräfte die
Beschäftigten als Fachleute für ihre eigene Arbeitssituation aktiv beteiligen und
das gemeinsame Ziel in den Mittelpunkt stellen - die Sicherheit und Gesundheit bei
der Arbeit. "Eines ist dabei besonders hervorzuheben", betont Boldt: "Es geht
hierbei nicht um die psychische Verfassung der einzelnen Beschäftigten, sondern
um die menschengerechte Gestaltung der Arbeit an sich."

Praktische Tipps für Unternehmen

Die neue BGW-Broschüre begleitet Unternehmen Schritt für Schritt beim Vorbereiten
und Durchführen einer Befragung der Beschäftigten. Enthalten ist unter anderem
ein Fragebogen zu psychischen Belastungen. Für die anschließende Auswertung in
Workshops und die Umsetzung der ermittelten Maßnahmen finden sich ebenfalls
Vorschläge.

Der Ratgeber eignet sich für Unternehmen unterschiedlicher Größe: Als
Handlungsleitfaden für große Organisationen bietet er konkrete Hinweise für die
Planung, Steuerung und Durchführung sowie Hinweise auf weitere Unterstützungsangebote
der BGW. Als Information für kleinere Unternehmen gibt er Tipps für die Umsetzung
in entsprechend kleinerer Dimension mit verkürzten Abläufen. 

Geschäftsleitung in der Verantwortung

Die Gefährdungsbeurteilung ist auch aus unternehmerischer Perspektive sinnvoll.
Psychische Belastungen führen nicht nur zu individuellem Leid, sondern auch zu
Leistungsminderung und Arbeitsausfall. Viele häufig vorkommende Belastungen lassen
sich vermeiden oder abmildern. Die Unternehmensleitung hat erheblichen Einfluss
darauf, Aspekte wie Arbeitsintensität, Arbeitszeit, Handlungsspielraum und soziale
Beziehungen zu gestalten. Eine Bestandsaufnahme der Belastungen und Maßnahmen kann
die Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern.

Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)


AplusA-online.de - Quelle: Broschüre "Psychische Gesundheit im Betrieb"