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23.06.2016

Gefährlicher Wochenstart: Montags besonders viele Arbeitsunfälle

Montags passieren bei der Arbeit und auf dem Weg dorthin mehr Unfälle als an
den übrigen Wochentagen. Das zeigen Zahlen der Berufsgenossenschaft für
Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW). Mit dafür verantwortlich könnte
die sogenannte Montagsmüdigkeit sein.



Im vergangenen Jahr wurden der BGW aus ihren Mitgliedsbetrieben über 20.000
Arbeits- und Wegeunfälle gemeldet, die sich an einem Montag ereigneten. Damit
lag der Wochenbeginn wie in den Jahren zuvor in dieser Unfallstatistik ganz
vorne. Darauf folgten 2015 der Dienstag mit rund 19.300 und der Mittwoch mit
rund 19.200 Unfällen. Im weiteren Wochenverlauf gingen die Zahlen noch weiter
zurück. Berücksichtigt wurden Unfälle, die mehr als drei Tage
Arbeitsunfähigkeit nach sich zogen.

Faktor Montagsmüdigkeit

Auffällig dabei: Besonders hoch waren die Unfallzahlen am Montagmorgen und
-vormittag - nicht nur auf dem Weg zur Arbeit, sondern auch im Berufsalltag
selbst. "Das deutet darauf hin, dass sich hier die sogenannte Montagsmüdigkeit
bemerkbar macht", erklärt Jutta Lamers, Präventionsleiterin der BGW. "Viele
Menschen schlafen am Wochenende später und länger als unter der Woche. Dadurch
verschiebt sich die innere Uhr. Der Körper gerät dann unter Umständen in
Startschwierigkeiten, wenn der Tag wieder früher beginnen soll. Erschwerend
kommt für manche hinzu, dass sie gerade am Sonntagabend schlecht einschlafen
können. Entweder, weil sie einfach noch nicht müde sind - oder weil der
bevorstehende Wochenanfang sie innerlich unruhig macht."

Tipps für einen munteren Wochenstart

Um nach Wochenenden und Feiertagen ausgeruht ins Arbeitsleben zurückzukehren,
empfiehlt die BGW:



• Einen relativ gleichmäßigen Schlafrhythmus anstreben. "Dazu gehört, dass man
unter der Woche jeden Tag ungefähr zur gleichen Zeit zu Bett geht und die
Schlafenszeit am Wochenende höchstens zwei Stunden nach hinten schiebt",
erläutert Lamers. "Außerdem schläft man am Wochenende am besten nur
unwesentlich länger als sonst. Das setzt natürlich voraus, dass man auch unter
der Woche genügend Nachtruhe bekommt."



• Den Sonntagabend gelassen angehen. "Wer vor dem Wochenstart schlecht
einschläft, sollte gerade am Sonntag tagsüber auf genügend Bewegung achten, die
den Körper fordert und müde macht", rät die Expertin. "Helfen können auch ein
ausgedehnter Spaziergang am Abend oder persönliche Entspannungsrituale wie
Lesen oder Musikhören."



• Am Montag möglichst entspannt in den Tag starten. "Gerade am ersten Morgen
der Woche gönnt man sich und anderen am besten etwas mehr Zeit", so Jutta
Lamers. "Der Körper braucht an diesem Tag tendenziell etwas länger, um
hochzufahren. Es lohnt sich, darauf zu Hause, auf dem Weg zur Arbeit und auch
im Betrieb Rücksicht zu nehmen. Hilfreich ist zum Beispiel eine flexible Zeit
für den Dienstbeginn. Wo sich das nicht einrichten lässt, kann man stattdessen
vielleicht die Aufgaben am Montagmorgen etwas entzerren."


AplusA-online.de - Quelle: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)