24.05.2016
Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist im Jahr 2015 nochmals um ein
halbes Prozent zurückgegangen. Das geht aus den vorläufigen Zahlen zum
Unfallgeschehen hervor, die der Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und
Unfallkassen, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV),
veröffentlicht hat. Demnach ereigneten sich 2015 in der gewerblichen Wirtschaft
und im öffentlichen Sektor 865.500 meldepflichtigen Arbeitsunfälle, der
Vorjahreswert lag bei 869.817 Arbeitsunfällen. Auf dem Weg zur Arbeit oder von
dort nach Hause kam es zu 178.009 Unfällen, das sind 2,2 Prozent mehr als im
Vorjahr. Bemerkenswert ist der Rückgang der tödlichen Arbeitsunfälle: Ihre Zahl
sank um 45 auf 438. Sollte diese Zahl auch durch die endgültigen Kennzahlen
bestätigt werden, wäre dies die geringste Anzahl von tödlichen Arbeitsunfällen,
die den Berufsgenossenschaften und Unfallkassen jemals in einem Jahr gemeldet
wurden. 348 Versicherte kamen bei einem Wegeunfall ums Leben, 26 mehr als 2014
Bei den Anzeigen auf Verdacht auf eine Berufskrankheit zeichnet sich für 2015
dagegen eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr ab. Über 77.000 Mal machten Ärzte,
Krankenkassen, Versicherte oder deren Arbeitgeber im vergangenen Jahr 2015 eine
Meldung an die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen - ein Anstieg um 7,6
Prozent gegenüber 2014.
Dazu erklärt Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der Deutschen
Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV): "Diese Zunahme mag im ersten Moment
erstaunen, erklärt sich aber im Wesentlichen dadurch, dass 2015 vier neue
Berufskrankheiten in die Berufskrankheitenliste aufgenommen wurden: der so
genannte 'weiße Hautkrebs', das Carpaltunnel-Syndrom, das
Hypothenar-Hammer-Syndrom sowie Kehlkopfkrebs durch Exposition gegenüber
Schwefelsäuredämpfen." Da Hautkrebs und Carpaltunnel-Syndrom sehr häufig
aufträten - sie gelten auch als Volkskrankheiten -, seien Verdachtsanzeigen in
dieser Größenordnung zu erwarten gewesen. Den Rückgang der Unfallzahlen
begrüßte der DGUV-Hauptgeschäftsführer ausdrücklich, betonte aber, dass noch
eine Menge zu tun bleibe: "Unser Ziel bleibt die Vision Zero: Niemand darf bei
der Arbeit das Leben verlieren."
AplusA-online.de - Quelle: Deutsche GesetzlichenUnfallversicherung (DGUV)