10.02.2016
Seit einem Jahrzehnt steigt die Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage in
Deutschland fast kontinuierlich an. Die Kosten für die ausgefallene
Bruttowertschöpfung sind immens (2013: 103 Mrd. ). Gleichzeitig gibt es immer
weniger Beschäftigte, die sich von ihrem Unternehmen bei der Gesunderhaltung
unterstützt fühlen. Dabei kann betriebliche Prävention einen Beitrag zur
Gesunderhaltung der Belegschaften leisten und für die Betriebe auch
ökonomischen Nutzen erzielen.
Der neue Report der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) gibt dazu einen
Überblick - auf Basis von rund 2.400 Studien. Aus Unternehmenssicht besonders
erfreulich: Betriebliche Gesundheitsförderung lohnt sich. Die
krankheitsbedingten Fehlzeiten sinken um durchschnittlich ein Viertel. Das
Kosten-Nutzen-Verhältnis (Return on Investment; ROI) ist überaus positiv: Mit
jedem investierten Euro können im Ergebnis 2,70 Euro durch reduzierte
Fehlzeiten eingespart werden. Für Investitionen in den Arbeitsschutz zeigt sich
ein vergleichbar positives Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Und auch die Beschäftigten profitieren. Ein Großteil der Studien belegt eine
Verbesserung ihrer körperlichen bzw. psychischen Verfassung. Häufig ist der
Nutzen von BGF dann besonders hoch, wenn Programme verschiedene Maßnahmen
berücksichtigen, sei es, dass sie die Betroffenen darin unterstützen, ihr
Verhalten zu verändern und/oder ein gesundheitsförderndes Umfeld zu schaffen.
Besonders deutlich wird dies bei der Prävention psychischer Erkrankungen, aber
auch bei Programmen der Bewegungsförderung, der Gewichtsreduktion oder der
Nikotinentwöhnung.
Dennoch gibt es für betriebliche Prävention in vielen Unternehmen noch
Entwicklungspotenzial. Der iga.Report bietet belastbare Erkenntnisse, um die
Entscheider in Betrieben zu überzeugen. Trotz komplexer Wirkungsweisen gibt es
für BGF und Prävention ebenso wie für den Arbeitsschutz wissenschaftliche
Evidenz für die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen. Zugleich gibt der Report
Hinweise, dass zu diesen Themen weitere Forschung notwendig ist, um gesicherte
Aussagen treffen zu können.
iga.Report als PDF herunterladen
AplusA-online.de - Quelle: Initiative für Gesundheit und Arbeit - iga