28/01/2016
Das derzeit trübe und nasse Wetter schlägt vielen Menschen auf das Gemüt. Sie
leiden bei diesem Grau-in-Grau an einem gesteigerten Schlafbedürfnis, einer
gedrückten Stimmung und haben ein erhöhtes Verlangen nach Süßigkeiten. "Die
kurzen und dunklen Tage beeinflussen unsere Stimmung, viele Menschen fühlen
sich antriebslos und müde", so Andrea Jakob-Pannier, Psychologin bei der Barmer
GEK.
Melatonin macht uns müde
Grund für dieses Stimmungstief ist vor allem der jahreszeitlich bedingte
Lichtmangel. Kürzere Tage und insgesamt weniger Tageslicht führen zu einem
erhöhten Melatonin-Spiegel, der unseren Schlafrhythmus steuert und müde macht.
Gleichzeitig wird die Produktion des Glückshormons Serotonin verringert. Zum
Frühjahr hin, wenn die Tage wieder länger werden und die Sonne sich öfter
blicken lässt, verschwindet dieses seelische Tief meist spontan wieder.
Tageslicht und Bewegung helfen
Wer das jahreszeitlich bedingte Stimmungstief gut überstehen möchte, sollte
sich viel im Freien aufhalten. "Die wichtigste Gegenmaßnahme ist Tageslicht,
auch bei schlechtem Wetter. Ein grauer Januartag ist immer noch heller als das
künstliche Licht im Büro oder in den eigenen, wenn auch gemütlichen und warmen
vier Wänden", weiß Jakob-Pannier. Tägliche Spaziergänge (z. B. in der
Mittagspause) an der frischen Luft bringen zudem den Kreislauf in Schwung. Auch
Sport wirkt wahre Wunder, denn er sorgt für eine erhöhte Ausschüttung
stimmungsaufhellender Hormone. Der vermehrten Lust auf Süßes kann man mit einem
bunten Obstteller gut entgegenwirken. Wenn alles nichts hilft, sollte man mit
dem Arzt sprechen. Dieser nimmt eine grundlegende Diagnostik vor, um eine
eventuell schwerwiegende Depression auszuschließen, und berät über weitere
Behandlungsmöglichkeiten.
AplusA-online.de - Quelle: Barmer GEK