22/01/2016
Deutschlands Arbeitnehmer meldeten sich 2015 wieder häufiger krank. Nach einer
aktuellen Auswertung der DAK-Gesundheit kletterte der Krankenstand von 3,9 auf
4,1 Prozent. Insbesondere Atemwegserkrankungen machten den Deutschen zu
schaffen. Die Anzahl der Fehltage aufgrund von schweren Erkältungen wie
Bronchitis stieg um mehr als ein Viertel. Ausfälle durch psychische
Erkrankungen nahmen um knapp drei Prozent zu.
Atemwegserkrankungen verursachten 2015 - bezogen auf 100 erwerbstätige
Versicherte der DAK-Gesundheit - rund 249 Fehltage, 53 Tage mehr als 2014. "Die
Auslöser von Erkältungen haben eine gewisse Mutationsfreudigkeit und können so
das Immunsystem immer wieder neu herausfordern. Daher erkranken in manchen
Jahren mehr Beschäftigte", erläutert Herbert Rebscher, Vorstandschef der
DAK-Gesundheit. "Es ergeben sich dadurch Wellenbewegungen beim Krankenstand,
die aber nicht weiter dramatisch sind."
Mehr Berufstätige krankgeschrieben
Jeder zweite Berufstätige bundesweit war 2015 mindestens einmal
krankgeschrieben. Gut die Hälfte aller Arbeitsunfähigkeitstage (54,5 Prozent)
ging auf das Konto von nur drei Diagnosegruppen: Der häufigste Grund für
Fehltage waren Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie beispielsweise Rückenschmerzen.
Mehr als jeder fünfte Ausfalltag (21,7 Prozent) wurde dadurch verursacht.
Atemwegserkrankungen folgten auf Rang zwei mit einem Anteil von 16,6 Prozent
und psychische Erkrankungen mit 16,2 Prozent auf Rang drei. Verletzungen kamen
mit 11,7 Prozent auf Rang vier.
Branchenvergleich
Die Branchen mit dem höchsten Krankenstand waren 2015 das Gesundheitswesen
sowie Verkehr, Lagerei und Kurierdienste mit jeweils 4,7 Prozent. Den
niedrigsten Krankenstand hatte der Bereich Datenverarbeitung und
Informationsdienste mit 2,9 Prozent.
Für die Analyse zum Krankenstand wurden die Daten von 2,7 Millionen
erwerbstätigen Versicherten der Krankenkasse DAK-Gesundheit durch das IGES
Institut in Berlin ausgewertet.
AplusA-online.de - Quelle: DAK-Gesundheit