11.01.2016
Der Bericht "Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2014", den die
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im Auftrag des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) erstellt, gibt in bewährter
Weise einen Überblick über verschiedene arbeitsweltbezogene Daten zu
Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten, Verrentungen, Arbeitsunfähigkeit und
Arbeitsbedingungen.
Die Zahl der Arbeitsunfälle ist so niedrig wie noch nie. Mit knapp 24 Unfällen
je 1.000 Vollarbeiter stabilisierte 2014 sich die Unfallquote in Deutschland.
Die absolute Zahl der Arbeitsunfälle blieb mit rund 956.000 auch in 2014
unterhalb der Millionengrenze. Durch Arbeitsunfähigkeit fielen nach Schätzungen
der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) im vergangenen
Jahr rund 1,5 Millionen Erwerbsjahre aus. Dies führte zu einem
Produktionsausfall anhand der Lohnkosten von 57 Milliarden Euro. Durch Verlust
an Arbeitsproduktivität gingen der deutschen Volkswirtschaft damit rund 90
Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung verloren.
Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt der statistische Bericht zum "Stand
von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit" (SUGA, früher
Unfallverhütungsbericht), den die BAuA jetzt im Auftrag des Bundesministeriums
für Arbeit und Soziales (BMAS) veröffentlicht hat. Als klassische Indikatoren
für die Güte von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit führt der Bericht die
Unfallentwicklung und die Anzahl der Berufserkrankungen auf.
Wurden 2013 noch 175.135 Fälle von Verrentung aufgrund verminderter
Erwerbsfähigkeit verzeichnet, waren es 2014 nur noch 169.281 Fälle. Damit sind
die Rentenzugänge aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit um 3,3 Prozent
zurückgegangen. Dabei haben die Muskel-Skelett-Erkrankungen mit etwa acht
Prozent am stärksten abgenommen. Hingegen gingen Verrentungen aufgrund
psychischer und Verhaltensstörungen nur um 2,4 Prozent zurück und sind mit 43,1
Prozent weiterhin die mit Abstand häufigste Ursache für eine vorzeitige
Verrentung.
Im Jahr 2014 starben 2.469 Menschen an den Folgen einer Berufskrankheit. Das
bedeutet im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg um 112 Fälle. Trotz des Verbots
von Asbest 1993 gehen noch immer fast zwei Drittel dieser Todesfälle auf den
Umgang mit asbesthaltigem Material zurück. Obwohl die Gesamtzahl der gemeldeten
Arbeitsunfälle 2014 weiter gesunken ist, gab es im vergangenen Jahr 33 tödliche
Arbeitsunfälle mehr als 2013. Dabei ereigneten sich vor allem mehr Unfälle im
Straßenverkehr (plus 29). Die Zahl der tödlichen Unfälle am Arbeitsplatz im
Betrieb und auf dem Weg zur Arbeit ist dagegen weitgehend stabil geblieben.
Unter 100 Mitgliedern der Gesetzlichen Krankenversicherung gab es 2014 rund 122
Fälle von Arbeitsunfähigkeit. Die Dauer einer Arbeitsunfähigkeit änderte sich
mit durchschnittlich 12 Tagen kaum. BAuA-Experten schätzen die Zahl der
Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland für 2014 auf 543 Millionen.
Der Bericht "Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2014" knüpft an den
ausführlichen Bericht vom Vorjahr an und zeigt die Veränderungen im Arbeits-
und Gesundheitsschutz auf. Zudem enthält er Kurzberichte verschiedener
Arbeitsschutzakteure wie der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie
(GDA), Arbeitsschutzbehörden der Länder und Träger der gesetzlichen
Unfallversicherung (UVT). Daneben werden die Aktivitäten der Initiative Neue
Qualität der Arbeit (INQA) dargestellt. Der diesjährige Schwerpunkt stellt
Präventionsansätze aus Singapur und den USA in den Fokus und gibt einen
Einblick in den XX. Weltkongress, der 2014 in Frankfurt am Main stattfand.
Der Bericht steht als PDF auf der Internetseite der BAuA zum Download zur
Verfügung.
"Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit 2014"
AplusA-online.de - Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)