09.11.2015
Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr ist es wichtig, dass die persönliche
Ausrüstung den bestmöglichen Schutz und einen hohen Tragekomfort bietet und
zudem lange Einsatzzeiten ermöglicht. Die Anforderungen an die Einsatzkräfte
steigen kontinuierlich. Ebenso nimmt der Funktionsumfang von
Feuerwehrschutzkleidung stetig zu, so dass deren Bewertung immer komplexer
wird. Während die sicherheitstechnische Prüfung von Feuerwehrschutzkleidung
seit langem umfangreich sichergestellt ist, fehlt ein ganzheitlicher,
kontextbezogener Bewertungsansatz für die Gebrauchstauglichkeit. Mit dem
Bericht "Entwicklung eines Bewertungsansatzes für die Gebrauchstauglichkeit von
Feuerwehrschutzkleidung" stellt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin (BAuA) einen geeigneten Ansatz vor und zeigt zugleich
Zielkonflikte bei der praktischen Anwendung auf.
Die Entwicklung des Bewertungsansatzes berücksichtigte Anforderungen des
Nutzerkontextes, Praxiserfahrungen von Nutzern und Fachkenntnisse von Experten
im gleichen Maß. Um die Gebrauchstauglichkeit bewerten zu können, müssen die
Elemente des konkreten Nutzungskontextes identifiziert, beschrieben und in
ihren Strukturen verstanden werden. Daher bildet eine empirische Studie die
Grundlage für die Darstellung des Prüf- und Bewertungsprozesses für die
Gebrauchstauglichkeit von Feuerwehrschutzkleidung. In der praxisnahen Studie
wurden in Benutzertests Kennwerte zur Produktbewertung, wie zum Beispiel
Nutzerurteile, Beweglichkeits- und Klimaempfinden, an fünf Schutzkleidungstypen
generiert.
Im Zusammenwirken mit der Prüfung der Schutzleistung stellt die Bewertung der
Gebrauchstauglichkeit einen erheblichen Mehrwert für den Einsatz von
Feuerwehrschutzkleidung dar. Erst die systematische Einbindung von Experten und
Nutzern in Entwicklungs- und Bewertungsprozesse kann gewährleisten, dass
Einsatzkräfte in sicherer Schutzausrüstung ihrer Arbeitsaufgabe ohne
Beeinträchtigungen effizient, effektiv und zufriedenstellend nachkommen können.
Der entwickelte Bewertungsansatz kann zwar aufgrund seines umfassenden
Anspruchs keinen Produktschnelltest darstellen, vielmehr zeichnet er sich
insbesondere durch die strukturierte Beteiligung von Nutzern und Experten aus.
Deshalb kann er generell als eine geeignete Methode für die Produktbewertung
angesehen werden. Zielgruppen sind dabei neben Produzenten, Experten und
Wissenschaftlern auch Feuerwehren, die sich mit dieser Thematik beschäftigen.
"Entwicklung eines Bewertungsansatzes für die Gebrauchstauglichkeit von
Feuerwehrschutzkleidung."; Tobias Bleyer; 1. Auflage; Dortmund; Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin 2015; ISBN: 978-3-88261-151-9; 215 Seiten
Bericht im PDF-Format downloaden
AplusA-online.de - Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin - BAuA