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07.10.2015

Lichtwirkung blau-angereicherter Beleuchtung am Arbeitsplatz - BAuA-Studie erforscht die Basismechanismen der biologischen Uhr

Die innere Uhr bestimmt die Tagesrhythmik des Menschen. Neuere Erkenntnisse
zeigen, dass Licht dabei eine bedeutende Rolle für Physiologie und Verhalten
spielt. Eine Studie im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin (BAuA) untersuchte akute und mittelfristige Effekte von
blau-angereicherter Beleuchtung in den Morgen- und Abendstunden. Die Forscher
fanden heraus, dass gezielte Lichtveränderungen am Morgen das Potenzial
besitzen, Störungen der inneren Uhr zu kompensieren. Der Bericht "Circadiane
Wirksamkeit AmI-basierter Beleuchtungssysteme: Wirkungsfragen circadianer
Desynchronisation" ist jetzt erschienen.

Ziel der Untersuchung war es, die physiologischen Basismechanismen für
Gestaltungsempfehlungen biologisch wirksamer Beleuchtung zu untersuchen. Im
Mittelpunkt standen dabei die aktivierende Wirkung von blauem Licht und die
Verschiebung der circadianen Rhythmik.

Für die innere Uhr spielen Intensität, Zeitpunkt und Zusammensetzung des
Lichtes, dem wir ausgesetzt sind, eine große Rolle. Durch gezielte Auswertung
und Analyse verschiedener Lichtsituationen sollten mögliche Risiken ermittelt
werden. In der Studie wurden 18 junge, gesunde Probanden insgesamt acht Tage
lang untersucht. Sie verbrachten die Abende, Nächte und Morgen im Schlaflabor.
Sie wurden abends jeweils für 30 Minuten drei verschiedenen
Beleuchtungsbedingungen ausgesetzt. Am darauffolgenden Morgen erfolgte für drei
Stunden entweder eine effektive Bürobeleuchtung mit blau-angereichertem Licht
oder eine Kontrollbeleuchtung durch eine warm-weiße Glühlampe. Dabei
beobachteten die Forscher akute Lichtwirkungen wie Reaktionszeit, Wachheitsgrad
sowie mittelfristige Effekte auf den Schlaf und die Verschiebung der inneren
Uhr. Beispielsweise wurde mit Hilfe von Speichelproben, in denen die
Konzentration des Hormons Melatonin bestimmt wurde, die individuelle innere
Uhrzeit gemessen.

Im Ergebnis zeigte sich unter anderem, dass die gegenwärtige Aufmerksamkeit von
den Beleuchtungsbedingungen der vorangegangenen Stunden beeinflusst wird.
Beispielsweise wirkte die Beleuchtung der Morgenstunden auf die Aufmerksamkeit
am darauffolgenden Abend nach. Insgesamt verdeutlichen die Ergebnisse, dass es
zum jetzigen Zeitpunkt unrealistisch erscheint, konkrete
Gestaltungsempfehlungen für eine biologisch wirksame Beleuchtung an
Arbeitsplätzen abzuleiten.

Die Studie "Circadiane Wirksamkeit AmI-basierter Beleuchtungssysteme:
Wirkungsfragen circadianer Desynchronisation" gibt es im PDF-Format zum
Dowload.


Zur Studie "Circadiane Wirksamkeit AmI-basierter Beleuchtungssysteme: Wirkungsfragen circadianer Desynchronisation"


AplusA-online.de - Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)