15.09.2015
Ab 2017 werden Berufsgenossenschaften und Unfallkassen für eine bessere Kultur
der Prävention in Betrieben, Schulen und öffentlichen Einrichtungen werben. Das
haben die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitgeber und der Versicherten
gemeinsam im Vorstand der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)
beschlossen. Ziel der Kampagne soll sein, Sicherheit und Gesundheit zum festen
Bestandteil aller Entscheidungen und Abläufe zu machen. Die Kampagne ist auf
insgesamt zehn Jahre angelegt.
"Betriebe und Bildungseinrichtungen messen Prävention zwar eine hohe Bedeutung
zu, aber sie sind in der Mehrheit weit davon entfernt, das Thema systematisch
in allen Entscheidungen und Arbeitsabläufen zu berücksichtigen", erklärt der
stv. Hauptgeschäftsführer der DGUV, Dr. Walter Eichendorf. Eine aktuelle
Befragung der DGUV habe beispielsweise ergeben, dass lediglich in der Hälfte
der Unternehmen finanzielle, personelle oder zeitliche Investitionen in
Sicherheit und Gesundheit erkennbar sind. Im Durchschnitt geben nur vier von
zehn Betrieben an, dass das Thema in den Führungsleitlinien vorkommt. "Wir
wollen dafür werben, dass sich das ändert", so Eichendorf.
Das Thema "Präventionskultur" gilt in der internationalen Fachwelt als
wegweisend für die Gestaltung der Lebens- und Arbeitsbedingungen. Experten
zufolge bietet ein umfassender Ansatz, der Prävention auf allen Entscheidungs-
und Handlungsebenen integriert, die Chance für weitere Verbesserungen von
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, in der Bildung und im Ehrenamt. So
haben die Internationale Arbeitsorganisation und die Internationale Vereinigung
für Soziale Sicherheit bereits entsprechende Schwerpunkte in ihrer Arbeit
gebildet.
Zum Fachkonzept der neuen Kampagne
AplusA-online.de - Quelle: Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)