05.01.2015
Berufsanfänger tragen ein überdurchschnittlich hohes Unfallrisiko im
Arbeitsleben. Das zeigen Zahlen der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst
und Wohlfahrtspflege (BGW), die mehr als 7,5 Millionen Menschen in Deutschland
gesetzlich unfallversichert. 2013 entfielen dort 16,7 Prozent der Arbeits- und
Wegeunfälle auf unter 25-Jährige. Diese Altersgruppe stellte aber gleichzeitig
nur 10,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland.
Auszubildende müssen in den ersten Wochen und Monaten im Betrieb mit ganz neuen
Gegebenheiten und Anforderungen zurechtkommen. Ähnlich geht es Aushilfen,
Praktikanten und Berufswechslern - und in begrenztem Maße sogar
Stellenwechslern innerhalb eines Berufs. "Dabei ist die Kluft zum eigenen
Erfahrungsschatz meist bei jungen Leuten am größten", erklärt Jutta Lamers,
Präventionsleiterin der BGW. "Aber selbst 'alte Hasen' können nicht einfach auf
ihr Know-how vertrauen. Auch sie müssen sich bei einem Wechsel der
Arbeitsstelle oder der Position auf Neues einstellen."
Die Berufsgenossenschaft empfiehlt, gerade beim Start der Ausbildung oder eines
neuen Jobs besonders aufmerksam auf etwaige Gefahren zu achten. "Ganz wichtig
ist, die Sicherheitsanweisungen des Betriebs zu befolgen - selbst wenn man
deren Sinn mal nicht sofort erkennt", mahnt Lamers. "Und wer nicht genau weiß,
worauf es zu achten gilt, fragt besser einmal zu viel nach als zu wenig."
Auch Arbeitgeber und Vorgesetzte sind gefordert. Das gründliche Einarbeiten und
das sorgfältige Unterweisen der Betriebsneulinge darf nicht vernachlässigt oder
aufgeschoben werden. Nur wer weiß, welche Gefährdungen es im Betrieb gibt und
welche Verhaltensregeln gelten, kann sich vor Unfällen und Gesundheitsgefahren
schützen. "Außerdem kommt es darauf an, dass gesundheitsbewusstes und sicheres
Arbeiten nicht nur verbal vermittelt, sondern auch vorgelebt wird", betont die
Präventionsleiterin der BGW. Das gilt für das gesamte Team: Kolleginnen und
Kollegen üben automatisch eine Vorbildfunktion aus und stehen den
Neuankömmlingen meist näher als der Arbeitgeber, der für den Arbeitsschutz
verantwortlich ist. Gegenseitige Hilfe und Tipps sollten im Team die Regel
sein.
AplusA-online.de - Quelle: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)