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20.12.2013

Rückenschmerzen und Psyche

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) weist erneut
drauf hin, dass über 85 Prozent der Rückenschmerzen mit psychischen Ursachen
verbunden ist. "Hier sehe ich große Möglichkeiten der Psychologie für die
Prävention", erklärt BDP-Präsidentin Sabine Siegl. "Gerade im betrieblichen
Gesundheitsmanagement bietet die Psychologie noch viel Potenzial und
Einsparmöglichkeiten. Jeder Fehltag, der in den Unternehmen verhindert wird,
zahlt sich aus - nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für den
Mitarbeiter."

In der neuen Broschüre für Führungskräfte wird klar formuliert, dass es mehr
braucht, als ergonomische Möbel oder Mitarbeiter in die "Rückenschule" zu
schicken. Gerade die neuen Formen der Arbeit mit Aufgaben von hoher
Komplexität, starkem Zeitdruck, häufigen Unterbrechungen bzw. ständiger
Erreichbarkeit gelten als Ursache von Stress, Verspannungen und Rückenschmerz.
"Maßgeschneiderte" psychologische Beratung und Unterstützung wirkt dagegen
nachhaltig. Kurse zur Stressbewältigung können allerdings nur ein Teil von
Maßnahmen dagegen sein.

Rückenprobleme stehen oft in direktem Zusammenhang mit dem Betriebsklima.
Insbesondere das Führungsverhalten beeinflusst maßgeblich die Gesundheit der
Mitarbeiter. Entscheidend dabei ist auch die Wertschätzung, die Führungskräfte
gegenüber dem eigenen Team ausstrahlen. Viele Betriebe haben nicht das nötige
Know-how, die belastenden Situationen zu erkennen und gegenzusteuern.
Bei der notwendigen Entwicklung zu einer zukunftsfähigen Organisation gilt es,
konstruktiv und neutral gruppendynamische Prozesse anzustoßen und sensibel zu
steuern. Kleine und große Unternehmen können sich durch die Etablierung
effektiver Maßnahmen gegen psychische Belastungen und Rückenschmerz einen
starken Wettbewerbsvorteil sichern.

Der BDP verstärkt sein Engagement für das betriebliche Gesundheitsmanagement.
In seiner Kampagne "Gesunde Arbeit" erscheint die fünfte Broschüre der Reihe
zum Download.

Weitere Informationen (PDF)


AplusA-online.de - Quelle: Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP)