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12.08.2013

Zu viel Zeitdruck macht Erzieherinnen krank

Seit dem 1. August 2013 gilt der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Ein-
und Zweijährige. Die Fach- und Leitungskräfte leiden jedoch schon jetzt unter
den schlechten Rahmenbedingungen in vielen Kindertageseinrichtungen.
Erzieherinnen weisen häufiger dauerhafte gesundheitliche Einschränkungen auf
als Frauen aus anderen Berufen - und die Arbeitsfähigkeit der pädagogischen
Fachkräfte sinkt, je schlechter sich die strukturellen Rahmenbedingungen in den
Kindertageseinrichtungen darstellen. Dies sind Ergebnisse des
Forschungsprojektes "STEGE - Strukturqualität und Erzieher_innen in
Kindertageseinrichtungen", das im Vorfeld des Rechtsanspruchs auf einen
Kita-Platz für Ein- und Zweijährige ab dem 1. August von Bildungsforscherinnen
der Alice Salomon Hochschule Berlin im Auftrag der Unfallkasse
Nordrhein-Westfalen und gefördert von der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung durchgeführt worden ist. Die Studie ist repräsentativ für
Nordrhein-Westfalen; die Ergebnisse dürften in der Tendenz auch auf die anderen
Bundesländer übertragbar sein, sagen die Projektleiterinnen, Prof. Susanne
Viernickel und Prof. Anja Voss. Sie schreiben von "alarmierenden" Ergebnissen.

Die häufigsten Erkrankungen von Erzieherinnen sind danach
Muskel-Skelett-Erkrankungen, Erkrankungen der Atemwege, neurologische
Erkrankungen sowie psychische Beeinträchtigungen. "Bei jeder zehnten der
pädagogischen Fach- und Leitungskräfte in NRW wurde innerhalb der letzten zwölf
Monate ein psychovegetatives Erschöpfungssyndrom, also ein Burnout, ärztlich
diagnostiziert", so heißt es in der Untersuchung.

Der Abschlussbericht als PDF-Download


AplusA-online.de - Quelle: Alice Salomon Hochschule Berlin