22/07/2013
Laugen, Säuren, Lösemittel - in vielen chemischen Laboren wimmelt es vor
Gefahrstoffen. Für die Mitarbeiter, die in solchen Laboren arbeiten, heißt das:
Vorsicht und Kittelpflicht. Auch festes Schuhwerk ist ansagt. Gelangen dennoch
größere Gefahrstoffmengen auf die Kleidung, ist schnelles Handeln gefragt. Dann
heißt es: Raus aus den Textilien und ab unter die Notdusche, um die gefährliche
Substanz vom Körper zu spülen - je schneller, desto besser. Die Notduschen
sollen dabei gewisse Vorgaben erfüllen: Diese geben beispielsweise an, wie viel
Wasser pro Minute durch den Duschkopf strömen und wie der Wasserkegel geformt
sein soll. Vertiefte Studien zum erforderlichen Wasserstrom gab es bislang
allerdings nur für das Löschverhalten der Duschen: Wie schnell hilft die
Dusche, wenn ein Forscher mit brennender Kleidung unter ihr steht? Was das
Abspülen von Gefahrstoffen angeht, war die Studienlage mau.
Forscher vom Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik
UMSICHT in Oberhausen haben diese Lücke nun geschlossen, gemeinsam mit der
Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie BG RCI. "Wir haben 15
Duschköpfe untersucht, durch die pro Minute zwischen 20 und 110 Liter Wasser
floss", sagt Dr. Ulrich Seifert, Wissenschaftler bei Fraunhofer UMSICHT. Das
Ergebnis: Strömt viel Wasser durch den Duschkopf, garantiert dies keineswegs
eine besonders kurze Abspülzeit - viel hilft also nicht immer viel. Ebenso
wenig führt die Form der Wasserverteilung, die in deutschen und europäischen
Normen vorgegeben ist - quasi wie weit der Strahl aufgefächert ist -, zu einem
schnellen Abspülen. Die Form des Sprühkegels hat also nicht den Einfluss, den
die Normen erwarten lassen: Besonders gut schnitten Duschen ab, deren Strahl
enger war als nach Norm gefordert. "Wie gut die Abspülwirkung der Dusche ist,
kann man besser an anderen Merkmalen ablesen, insbesondere am Benetzungsgrad:
Wie gut versorgt die Dusche die Körperoberfläche der verletzten Person mit
Wasser? Dieser Punkt ist in den Normen bisher nicht berücksichtigt", erläutert
Seifert.
Weitere Informationen in einer Pressemeldung.
AplusA-online.de - Quelle: Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT