22.04.2013
Das Arbeitsschutzgesetz schreibt eine Gefährdungsbeurteilung in den Betrieben
vor, auch für die Beurteilung von Infektionsrisiken am Arbeitsplatz. Allerdings
ist die Datenlage in einigen Bereichen eher ernüchternd. Um die
Gefährdungsbeurteilung von Infektionsrisiken am Arbeitsplatz zu erleichtern,
wurden im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Informationen zu den möglichen Erregern zusammengestellt. Die BAuA hat jetzt
den Forschungsbericht "Epidemiologie arbeitsbedingter Infektionskrankheiten"
veröffentlicht.
Alle Erreger, die in der Richtlinie 2000/54/EG genannt sind, wurden im Hinblick
auf ihre mögliche Bedeutung für nicht gezielte Tätigkeiten in Deutschland
beurteilt. Für die relevanten Erreger führten die Forscher eine standardisierte
Literaturrecherche in mehreren internationalen Datenbanken durch. Anhand der
Literatur entstanden für 161 Erreger insgesamt 116 Berichte. Die Berichte
informieren unter anderem über Erkrankungen, betroffene Organe, gefährdende
Tätigkeiten und Arbeitsbereiche, Infektionswege, Schutzmaßnahmen, Diagnostik
und Therapie. Die Forscher berücksichtigten neben einschlägiger Fachliteratur
auch Fallstudien. Dadurch konnten sie neue Erkenntnisse für Infektionsrisiken
gewinnen, die in Deutschland bislang nicht oder nur wenig diskutiert sind.
Der Bericht kann auf den BAuA-Internetseiten als PDF heruntergeladen werden.
AplusA-online.de - Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)