15.04.2013
15.000 Bochumer Bürgerinnen und Bürger zwischen 18 und 65 Jahren haben zum
Jahreswechsel 2011/2012 einen Fragebogen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin (BAuA) zu ihren Arbeitsbedingungen und ihrer Gesundheit
erhalten. Die BAuA wollte damit nicht nur die körperlichen Arbeitsbedingungen
der Beschäftigten ermitteln, sondern auch erfassen, wie Abläufe im Unternehmen
und Veränderungen in der Arbeitswelt von den Beschäftigten wahrgenommen werden
und wie diese Arbeitsbedingungen mit der Gesundheit und weiteren
berufsbezogenen Kriterien zusammenhängen.
Die Ergebnisse der Umfrage liegen nun vor. 3565 von den Angeschriebenen haben
sich beteiligt, darunter 2931 Erwerbstätige. Laut den Ergebnissen schätzen die
erwerbstätigen Männer und Frauen ihren Gesundheitszustand besser ein als die
nicht arbeitenden: 29 Prozent der erwerbstätigen Männer und 24 Prozent der
erwerbstätigen Frauen geben an, ihr Gesundheitszustand sei "ausgezeichnet" oder
"sehr gut". Bei denjenigen, die derzeit nicht arbeiten, ist dieser Anteil mit
18 Prozent für die Männer beziehungsweise 17 Prozent für die Frauen deutlich
geringer. Unter den Nichterwerbstätigen ist der Anteil von Personen mit
"weniger gutem" beziehungsweise "schlechtem" Gesundheitszustand sehr hoch. Er
beträgt mehr als 50 Prozent bei den Männern und gut 40 Prozent bei den Frauen.
Die Wissenschaftler der BAuA stellten weiterhin einen Zusammenhang zwischen
organisatorischen Arbeitsbedingungen und der Gesundheit fest. So berichten
Beschäftigte, die ihre Interessen bei der Umsetzung von Veränderungen im
Unternehmen berücksichtigt sehen, über weniger Arbeitsunfähigkeitstage und
weniger depressive Symptome.
Auch bekannte Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen und Gesundheit finden
sich in den Ergebnissen der Umfrage: Berichten Erwerbstätige über hohe
quantitative Arbeitsanforderungen, so fühlen sie sich stärker erschöpft von der
Arbeit. Dass die Wahrnehmung einer hohen Unsicherheit des Arbeitsplatzes mit
schlechterer Gesundheit einhergeht, kann mit den Daten ebenfalls gezeigt
werden: Schätzen die Erwerbstätigen ihren Arbeitsplatz als unsicher ein,
berichten sie häufiger über depressive Symptome.
Auch mit Konflikten zwischen dem Arbeits- und Privatleben beschäftigte sich die
BAuA-Umfrage: Erleben die Erwerbstätigen einen solchen Konflikt, fühlen sie
sich stärker erschöpft von der Arbeit und berichten mehr Beschwerden, so die
Ergebnisse.
Weitere Informationen in einer Pressemeldung
AplusA-online.de - Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)