15.11.2012
Gerd Hoofe, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS),
hat am 12. November 2012 in Berlin die Gewinner des diesjährigen 9. Deutschen
Gefahrstoffschutzpreises ausgezeichnet, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Die
Preisverleihung fand im Rahmen der Tagung "AGS publik" statt, die
Staatssekretär Hoofe eröffnete. Zugleich würdigte er die Arbeit des Ausschusses
für Gefahrstoffe (AGS), der seit 40 Jahren das Ministerium berät. Veranstalter
waren die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), das BMAS
und der AGS. Thema war auch eine Zwischenbilanz des Risikokonzepts für
krebserzeugende Stoffe.
Der Gefahrstoffschutzpreis wird alle zwei Jahre vom BMAS ausgelobt und von der
BAuA, die die Geschäfte des AGS führt, organisiert. Er honoriert auch in 2012
unter der Überschrift "Umgang mit Gefahrstoffen sicherer machen, Innovationen
fördern" vorbildliche und wegweisende Aktivitäten zum Schutz vor Gefahrstoffen.
Preisträger sind die AKON GmbH in Westhausen und die Würth Elektronik GmbH &
Co. KG in Niedernhall - beide Baden-Württemberg -, die einen Ozongenerator für
die Leiterplattenfertigung entwickelt haben. Bei der Herstellung von
Leiterplatten wird zum Herausätzen der später leitenden Strukturen aus der
Kupferoberfläche bisher Wasserstoffperoxid im Litermaßstab gebraucht, um gute
Ergebnisse zu erreichen - der Stoff verstärkt jedoch Brände, verursacht schwere
Augenschäden und Hautreizungen und schädigt beim Verschlucken die Gesundheit.
Das Alternativverfahren der Preisträger erzeugt mit einem Ozongenerator das
Oxidationsmittel Ozon direkt an der Stelle, an der es benötigt wird. Zwar ist
Ozon an sich auch ein giftiger Gefahrstoff. Es wird aber nur in geringer Menge
- im Milligramm- beziehungsweise unteren Gramm-Bereich - erzeugt und direkt in
der geschlossenen Anlage verbraucht. Überschüsse zerstört ein
Restozon-Vernichter, der sie als Sauerstoff an die Außenluft abgibt. Das neue
Verfahren ist ein deutlicher Fortschritt beim Umweltschutz, da es
Gefahrguttransporte per LKW vermeidet und durch den Wegfall von
Wasserstoffperoxid Arbeitssicherheit schafft. Das Ozonsystem ist zum Patent
angemeldet, weitere Anwendungen sind geplant.
Die über 130 Teilnehmer der BAuA-Tagung "AGS publik" befassten sich auch mit
dem Risikokonzept für krebserzeugende Stoffe, das in der Erprobung ist. So
wurde über Erfahrungen und aktuelle Entwicklungen informiert und eine erste
Zwischenbilanz gezogen.
Weitere Informationen auf den BAuA-Internetseiten.
AplusA-online.de - Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)