05.07.2012
Ob Fliesenleger, Installateur oder Dachdecker - in vielen Berufen wird
regelmäßig im Knien oder Hocken gearbeitet. Dass kniebelastende Haltungen
eigentlich immer mit starker oder gar extremer Beugung des Kniegelenks
verbunden sind und damit das Kniegelenk stärker beanspruchen als bisher
angenommen, belegt eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsschutz der
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA). Den Aspekt der Kniebeugung und
andere Einflussgrößen haben die Arbeitswissenschaftler des IFA in einer
umfangreichen Studie zu Art und Umfang von Kniebelastungen systematisch
untersucht. Die Ergebnisse sind auf den Seiten des IFA verfügbar (Erfassung
arbeitsbedingter Kniebelastungen in ausgewählten Berufen (IFA Report 2/2012)).
Knien, aber auch Hocken oder Kriechen am Arbeitsplatz sind Risikofaktoren für
Verletzungen und Erkrankungen der Kniegelenke, wie Meniskusschäden oder
Arthrose. Die Mechanismen, die im Knie zu solchen Schäden führen, sind
kompliziert und von mehreren Faktoren beeinflusst. Bislang gab es vor allem
Informationen zur täglichen Dauer kniebelastender Haltungen für typische
berufliche Tätigkeiten. Das IFA geht mit seiner neuen Untersuchung weit darüber
hinaus: Die Forscher liefern erstmals auch Messdaten zu Kniewinkeln, zur
Symmetrie der Kniebelastung und zur täglichen Anzahl sowie zur Dynamik der
Belastungsphasen.
Der Report gibt darüber hinaus einige Hinweise, wie kniebelastende Haltungen
vermieden werden können. Seit 2009 ist die Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) in
die Berufskrankheiten-Liste aufgenommen. Damit kann sie bei einer
entsprechenden beruflichen Belastung durch Knien oder eine vergleichbare
Kniebelastung als Berufskrankheit anerkannt werden.
AplusA-online.de - Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Den