14.10.2011
Wärmebelastete Arbeiten sind in vielen Industriebereichen wie z. B. der Stahl-
und Glasindustrie oder dem Bergbau gang und gebe. Um sich der Hitzequelle ohne
die Gefahr gesundheitlicher Schäden nähern zu können, ist für Arbeitnehmer das
Tragen einer Hitze abweisenden und schwer entflammbaren Schutzbekleidung
notwendig.
Der Schwerpunkt dieser Arbeitsschutzkleidung wird bislang in erster Linie auf
die gute Schutzwirkung gelegt. Das Wohlempfinden des Trägers und der
Tragekomfort stehen dagegen vielfach im Hintergrund.
Mangelnder physiologischer Komfort, d. h. das nicht ausreichende Feuchte- und
Wärmemanagement der Schutzkleidung, kann jedoch gerade bei hohen
Umgebungstemperaturen gravierende Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit und
die Gesundheit der Arbeiter haben.
Wissenschaftler der Hohenstein Institute in Bönnigheim sind aktuell dabei
diesen Mangel zu beheben und arbeiten momentan im Rahmen eines
Forschungsprojektes an der Erstellung von normungsfähigen Grenzwerten und
Konstruktionsprinzipien für optimierte Schutzkleidungssysteme an
wärmebelasteten Arbeitsplätzen in der Industrie.
Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf Schutzkleidung für die Eisen- bzw.
Stahlindustrie. Hiervon ausgenommen ist der Fall sehr hoher Wärmestrahlungen
bei Arbeit direkt an Hochöfen, wo Temperaturen von über 2000°C erreicht werden.
Bei der Arbeit in diesem Bereich wird eine spezielle Schutzkleidung getragen,
bei der die Schutzwirkung aus Sicherheitsgründen deutlich über dem Tragekomfort
steht.
Ziel des Forschungsprojekts ist es, die bereits existierende DIN EN ISO 11612
"Kleidung zum Schutz gegen Hitze und Flammen" zu erweitern und um
physiologische Messverfahren und Grenzwerte zu ergänzen, wie die Einbeziehung
der Umgebungstemperatur, verschiedene Belastungsstufen, Einsatzdauer und
Grundwärmeisolation.
Weitere Informationen in einer Pressemeldung vom Oktober 2011.
AplusA-online.de - Quelle: Hohenstein Institute