17.06.2011
Die Beschäftigten in JobCentern sind vielfältigen Belastungen ausgesetzt: das
Fallaufkommen ist hoch, die Rechtslage kompliziert. Der Entscheidungsspielraum
der Beschäftigten ist aufgrund der gesetzlichen Vorgaben gering, die
Erwartungen der Kunden hingegen sind hoch. Die Sorgen und die Verzweiflung
mancher Kunden führen auch zu Aggressionen gegenüber Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern in den JobCentern. Die Formen dieser Aggression reichen von
Verweigerungshaltungen, über Beleidigungen bis hin zu seltenen Fällen von
körperlichen Angriffen.
Diese schwierige Arbeitssituation hat die gesetzliche Unfallversicherung mit
dem Modellprojekt "abba - Arbeitsbelastungen und Bedrohungen in
Arbeitsgemeinschaften nach Hartz IV" untersucht. Ziel des "abba"-Projektes war
es geeignete Präventionsmaßnahmen zu ermitteln und zu erproben, die die
Arbeitsbelastungen verringern können.
Der jetzt vorliegende Abschlussbericht des Projektes zeigt: Mit gezielter
Prävention können die Belastungen der Mitarbeiter reduziert werden. Ein
Ergebnis der Studie ist aber auch: An der geringen Identifikation der
Mitarbeiter mit ihrer Arbeit hat sich nichts verändert, nach wie vor schätzen
sie die Bedeutung ihrer Arbeit als sehr gering ein. Es sind deshalb nachhaltige
Anstrengungen notwendig, um die Beschäftigten langfristig zu entlasten und
körperlichen, psychischen und psychosomatischen Gesundheitsgefahren am
Arbeitsplatz vorzubeugen.
Der Abschlussbericht wird als PDF-Download angeboten.
AplusA-online.de - Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)