20/04/2011
Verkehrslärm führt im Westen der Europäischen Region jährlich zum Verlust von
über einer Million gesunden Lebensjahren, sei es durch Erkrankung, Behinderung
oder vorzeitigen Tod. Dies ist die wichtigste Schlussfolgerung eines ersten
Berichts zur Abschätzung der Krankheitslast durch Umgebungslärm in Europa, den
das Regionalbüro am 30. März 2011 vorgelegt hat. Lärm verursacht nicht nur
(ausschließlich oder teilweise) Belästigung und Unterbrechung des Schlafs,
sondern auch Herzinfarkte, Lernstörungen und Tinnitus.
Auf der Liste der die Krankheitslast vergrößernden Umweltfaktoren steht
Umweltlärm nach Luftverschmutzung an zweiter Stelle. Jeder dritte Bürger fühlt
sich tagsüber durch Lärm belästigt und jeder fünfte wird im Schlaf durch
Straßen-, Schienen- und/oder Flugverkehr gestört. Dadurch erhöht sich das
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck.
Die neue Veröffentlichung stellt die Ergebnisse einer vom Regionalbüro und von
der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission koordinierten
internationalen Studie vor, in der Erkenntnisse über Gesundheitsfolgen geprüft,
Orientierungshilfen zur Quantifizierung der Risiken durch Umweltlärm gegeben
und Einschätzungen der daraus in den westlichen Ländern der Europäischen Region
resultierenden Krankheitslast vorgenommen werden. Bessere Überwachung und
Datenerhebung sind in Südosteuropa und Zentralasien erforderlich, wo fehlende
Daten zur Lärmbelastung eine Abschätzung der gesundheitlichen Folgen verhindern.
AplusA-online.de - Quelle: WHO-Regionalbüro für Europa