11.04.2011
Unternehmen stehen vor der Herausforderung, zunehmend belastete und älter
werdende Belegschaften gesund und leistungsfähig zu erhalten. Neben Aspekten
der Arbeitsgestaltung bestimmt die Unternehmenskultur entscheidend mit, ob
vorhandene Gesundheitskompetenzen der Beschäftigten zum Tragen kommen und
weiterentwickelt werden. Der von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin (BAuA) im April 2011 veröffentlichte Bericht "Gestaltung von
lernförderlichen Unternehmenskulturen zu Sicherheit und Gesundheit bei der
Arbeit" identifiziert Rahmenbedingungen für das betriebliche
Gesundheitsmanagement. Beim lebenslangen Lernen für Sicherheit und Gesundheit
spielen demnach Faktoren wie Führungsverhalten, Kommunikation, Beteiligung, der
Umgang mit Fehlern und die Identifikation mit dem Unternehmen eine bedeutende
Rolle.
Nicht nur die Beschäftigten müssen Kompetenzen entwickeln, die ihnen einen
bewussten Umgang mit ihrer Beschäftigungsfähigkeit ermöglichen. Auch die
Unternehmen, die ihre Beschäftigten bei dieser Entwicklung unterstützen und
fördern, müssen sich verändern. Dazu stellt der Bericht die theoretischen
Grundlagen für lern- und gesundheitsförderliche Unternehmenskulturen vor. Sie
beruhen auf Ergebnissen einer Literaturanalyse, von Workshops,
Experteninterviews und einer Befragung.
Aus den Ergebnissen lassen sich Handlungsbedarfe für unterschiedliche Bereiche
ableiten. So zielt beispielsweise das betriebliche Gesundheitsmanagement im
verarbeitenden Gewerbe vorrangig auf die "Gesunderhaltung" ab, während im
Dienstleistungsbereich die "Werteorientierung" im Vordergrund steht. Maßnahmen
im verarbeitenden Gewerbe wollen eher Gefahren und Risiken verringern. Hingegen
arbeitet die Gesundheitsförderung im Dienstleistungsbereich mit Werten des
Unternehmens und will die individuellen Ressourcen stärken.
Der Bericht wird auf den BAuA-Internetseiten als 125-seitiges PDF-Download
angeboten.
AplusA-online.de - Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)